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Das Konzept ..

 

 

Märkleweg 15

D-72766 Reutlingen

fon (+49) (0) 178-5515111

loh.karin@pflegenest-rt.de

 

 

Das „Pflegenest Märkle“ ist als kleine Gruppe für Kinder im Alter von 10 Monate - 3 Jahre geplant und entsteht in Kooperation mit dem Tagesmütter e.V. Reutlingen und Stadtverwaltung der Kreisstadt Reutlingen.

Im Folgenden soll das Pflegenestkonzept vorgestellt werden. Dabei werden zunächst die Rahmenbedingungen dargestellt, um dann die pädagogische Konzeption der kleinen Gruppe zu veranschaulichen.

I  Rahmenbedingungen

1) Standort

Das „Pflegenest Märkle“ befindet sich im Reutlinger Stadtteil Sondelfingen auf dem so genannten Wörnsberg. In absolut ruhiger und grüner Lage sowie unmittelbarer Nähe zum Naherholungsgebiet Gewand Märkle mit seinen Streuobstwiesen, ausgedehnten Waldflächen, dem über 108 Jahre alten Naturdenkmal „MAMMUTBAUM MÄRKLE“ und einem Spielplatz. Die verkehrsgünstige Lage zum Bahnhof Sondelfingen (3 Gehminuten) mit seinen kostenfreien Parkmöglichkeiten ermöglicht es Zugpendlern, als auch Nutzern des öffentlichen Nahverkehr RSV (5 Gehminuten) das Angebot vom „Pflegenest Märkle“ zu nutzen.

2) Räumlichkeiten

Das „Pflegenest Märkle“ würde sich in einem freistehenden Einfamilienhaus in dem Märkleweg 15 befinden. Dieses Haus verfügt über ca. 192 m² Wohn- & Nutzfläche verteilt über drei Etagen incl. ausgebautem Dachgeschoss.

Das EG ist großzügig und offen gestaltet. Hier befindet sich die Küche, das Gästebad, eine separate Gästetoilette, sowie der Ess- und anschließende Spielebereich, der wiederum an den Wintergarten angrenzt. Der Zugang zum komplett, eingefriedeten knapp 600 m² großen Grundstück kann sowohl über den Spielebereich, als auch über den Wintergarten erfolgen.

Im 1. OG befindet sich der Ruheraum des Pflegenestes, das Hauptbad des Hauses, eine weitere separate Toilette sowie das Schlaf- und ein Ankleidezimmer der Nesteltern.

Das Dachgeschoss ist als Gästebereich ausgebaut. Im Keller der bis auf den Werkstattraum in allen Bereichen überall über Fenster mit Tageslicht verfügt befindet sich ein Hauswirtschaftsraum, Technikraum sowie ein Büro mit zwei Arbeitsplätzen.

Der bereits erwähnte eingefriedete Garten ist zusätzlich über ein Tor in zwei Bereiche teilbar, um den Spielbetrieb besser überwachen zu können und verfügt in beiden Bereichen über eine eigene Terrasse.

Die Baugenehmigung für einen 36 m² großen, beheizten Mehrzweckschuppen mit Gründach als Kräutergarten, der dann auch als „Werkstatt“ für die Kinder genutzt werden kann liegt vor. Die Fertigstellung ist für Sommer/Herbst 2011 geplant.

3) Eine entwicklungsfördernde Umgebung

Es gibt Gelegenheiten zu häufigen und positiven Kind-Kind und Kind-Erwachsener- Interaktionen.

Die Umgebung regt die Kinder zum Spielen, Forschen und Entdecken an. Es gibt für die Kinder Gelegenheiten zu aktivem Spiel und Bewegung. Die Umgebung ist angenehm und attraktiv für das Kind. Es gibt eine Vielzahl von Farben, Oberflächen, Oberflächenstrukturen, visuellen Dimensionen und Perspektiven.

Es gibt eine Fülle von Materialien, die das Problemlösen und kritische Denken sowie die Kreativität der Kinder mit ihren unterschiedlichen Talenten und Fähigkeiten fördern. Die Außenanlagen bieten eine Vielzahl von Bewegungsmöglichkeiten. Die Umgebung bietet Gelegenheiten zum Erfinden und Gestalten von Spielen, z. B. Bauten, Gartenanlagen, Biotope und Fußwege.

Es gibt Ressourcen aus der einheimischen Umgebung, die das Kind benutzen kann, einschließlich natürlicher Materialien. Der Raum ist wirkungsvoll aufgeteilt, so dass dem Kind Materialien für Spiel und künstlerischen Ausdruck zur Verfügung stehen. Die Umgebung enthält Materialien, mit denen Kinder ihre eigenen Spielsachen konstruieren können.

4) Spielmaterial

Alle Spielmaterialien dienen vorrangig der Bewegungs- und Sinnesentwicklung. Materialien natürlichen Ursprungs vermitteln ursprüngliche Tasterfahrungen. Unstrukturierte Spielmaterialien wie Filzbälle, Holzscheiben, Baumhölzer, einfache Stoffpuppen, Tücher etc. lassen das Kind in seinem Spiel frei. So fördern sie die Entwicklung des Kindes und bieten unbegrenzte Möglichkeiten, Erlebtes nachzuahmen und zu verarbeiten. Leitern, Hocker, Balancierbretter und -scheiben, Körbe ermöglichen den Kindern vielfältige Gestaltungs- und Bewegungserfahrungen.

5) Gruppenzusammensetzung

In die Gruppe werden Kinder im Alter von 10 Monaten bis 3 Jahre aufgenommen. Die Anzahl ist auf maximal 5 Kinder begrenzt, wobei nicht mehr als drei Kinder unter 2 Jahren gleichzeitig betreut werden.

6) Öffnungszeiten

Die Öffnungszeiten des „Pflegenest Märkle“ wird bedarfs- und elterngerecht in enger Absprache mit den Eltern und dem Tagesmütter e.V. Reutlingen erfolgen.

II  Pädagogisches Konzept der kleinen Gruppe (10 Monate - 3 Jahre)

1) Leitgedanken

Das „Pflegenest Märkle“ versteht sich als familienergänzende Betreuungsform im Stadtteil Sondelfingen, welche allen Familien, gleich welcher Struktur oder Herkunft offen steht. In enger Kooperation mit den Eltern und dem Tagesmütter e.V. Reutlingen soll die persönliche Entwicklung jedes einzelnen Kindes in einem Umfeld unterstützt und gefördert werden, in dem es sich wohl fühlen kann und in dem es Sicherheit und Orientierung findet, einem Ort, der Wärme und Geborgenheit spüren lässt, welches für die Entwicklung der Kinder im Alter von 1 bis 3 Jahren besonders elementar ist.

Im Vordergrund der Tagespflege steht immer das Kind mit seinen individuellen Bedürfnissen und Interessen und dessen Wertschätzung als eigenständige Persönlichkeit.

„Kinder sind von Geburt an Akteure ihrer selbst“ Jean Piaget

2) Ziele / Schwerpunkte

  • ganzheitliches Lernen durch Schaffung von geschützten Erlebnisräumen (im Haus und im Gartenbereich)
  • forschendes Lernen, Anregung der Selbstbildung durch Material und Räume
  • selbstbestimmtes Handeln in der Auseinandersetzung mit der Lebensumwelt und der Natur
  • die kleine Gruppe als erster Erprobungsraum, um soziales Zusammenleben zu erfahren, in der Beziehung zu sich, zu anderen Kindern und zu den Bezugspersonen sowie der Umwelt
  • Entwicklungsförderung und Bildung aller Kinder abgestimmt auf die individuellen Interessen und Bedürfnisse der Kinder, besonders in den Bereichen Sprache und Kommunikation, Körper und Motorik, aber auch künstlerische und musische Entwicklung, Spiel und Phantasie, Sauberkeitserziehung, Erziehung zur Selbständigkeit
  • handlungsorientiertes, lebensnahes und exemplarisches Lernen, Lernen in Zusammenhängen, Erfahrungslernen, entdeckendes Lernen aus den Bereichen der Wahrnehmungsfähigkeit, Bewegung und Emotionen
  • Die Rolle der Tagesmutter verstanden auch im Sinne von Beobachten, Wahrnehmen, Zuhören und Dokumentieren mit großer Empathiefähigkeit
  • Elternarbeit verstanden als wichtige Erziehungspartnerschaft, u.a. regelmäßiger Austausch zwischen Eltern und Tagesmutter, Berücksichtigung elterlicher Interessen, gemeinsame Feste, Schaffung einer Vertrauens- und Kooperationsbasis mit den Eltern.

3) Tagesablauf des Pflegenestes

Da für Kinder in dieser Altersstufe immer wiederkehrende Bestandteile zur Eingewöhnung sehr wichtig sind, ihnen beim Zurechtfinden helfen und Sicherheit geben, ist ein jeder Vormittag in seinem Ablauf durch gleich bleibende Rituale strukturiert.

Regelmäßige Folge von An- und Entspannung, Freispiel und Aktivitäten. So oft wie möglich an der frischen Luft und im Freien. Die Gestaltung des Tagesablaufs erfolgt natürlich auch in Absprache mit den Eltern und berücksichtigt die individuellen Bedürfnisse der Kinder:

Das Ankommen - im „Pflegenest Märkle“ werden die Kinder morgens begrüßt. Dabei wird jedes Kind individuell willkommen geheißen und nach einem kurzen Abschiedsritual in die Spielgruppe integriert.

Die Freispielphase -Die Kinder beginnen ihren Tag mit einer gemeinsamen Freispielphase, in der sie sich ihrer Bedürfnisse entsprechend Spiele selbst auswählen, sowie Spieldauer und Spielkameraden bestimmen und wechseln dürfen.

Die Aufräumphase mit Rituallied - die Räumlichkeiten werden gemeinsam von Kindern (altersabhängig) und der Tagesmutter aufgeräumt. Im Vordergrund steht dabei, den Kindern die Verantwortung für ihre Spielutensilien zu vermitteln, diese an ihren vorgesehenen Platz zurück zu bringen und in der Gruppengemeinschaft wieder Ordnung zu schaffen.

Das gemeinsame Vesper und Hände waschen - Die anschließende halbstündige Vesperzeit mit vorausgehendem Hände waschen (mit einem Lied eingeleitet) stellt einen wichtigen Mittelpunkt im Tagesablauf der Kinder dar. Gemeinsam den Tisch zu decken, das Essen und seine Tischnachbarn ohne Stress und Hektik bewusst wahrzunehmen und zusammen zu vespern, regt das voneinander Lernen vielseitig an. Angefangen von ersten Tischregeln bis hin zu Tischgesprächen entsteht eine Atmosphäre, in der das Essen doppelt so gut schmeckt. Dabei wird auf gesundes und schmackhaftes Essen geachtet, die Kinder werden ermutigt, alles zu probieren. Das selbständige Reinigen von Gesicht und Händen beschließt diese Phase.

Der Morgen- und Spielkreis – der Morgenkreis wird je nach Jahreszeit und Witterung im Innen- oder Außenbereich abgehalten. Angeleitet durch die Tagesmutter werden gemeinsame Kreisspiele, Lieder und Bewegungsangebote erlernt, die die Wahrnehmung in der Gruppe gezielt fördern und das Sozialverhalten stärken. Ebenso erleben die Kinder durch besonders gestaltete Aktivitäten, wie gemeinsames Basteln und Malen nach Thema, Turnen und rhythmische Spiele eine vielseitige Lernanregung.

Das gemeinsame Mittagessen und Hände waschen - Das gemeinsame Mittagessen mit vorausgehendem Hände waschen (mit einem Lied eingeleitet) stellt ein weiteres, wichtiges Ritual im Tagesablauf der Kinder dar. Anschließende Körperpflege  (Wickeln, Zähneputzen)

Ruhephase – die anschließende Ruhephase wird je nach den Bedürfnissen der Kinder gestaltet.

Die Garten- und Spaziergehzeit - die Kinder bewegen sich auf vielfältige Weise mit Freude und Spaß an der frischen Luft im Garten. Zwischenmahlzeit in Form von Obst und Getränken. Wöchentlich werden Erlebniswanderungen in den nahegelegenen Wald unternommen.

Abholzeit – Abholphase der Kinder mit Verabschiedung

4) Rituale im Jahreskreis

Neben den täglichen Ritualen strukturieren wiederkehrende Rituale das Jahr, an denen die Eltern auch teilnehmen können.

Geburtstag - Mit z.B. einem Besuch des "Kaspers" (Handspielpuppe), der ein kleines Geschenk mitbringt, und einer kleinen Feier wird jedes Kind an seinem besonderen Tag gewürdigt. Die anderen lernen gleichzeitig, einmal nicht im Mittelpunkt zu stehen und sich mit dem Geburtstagskind zu freuen.

Feste im Jahreskreis - Ostern und Weihnachten werden mit Geschichten und Bastelarbeiten vorbereitet und nach Absprache gemeinsam mit den Eltern im kleinen Rahmen gefeiert. Beim Laternenlauf zu St. Martin und dem Sommerfest können auch die Elternteile, die die Kinder seltener zur Gruppe bringen, Kontakt mit der Gruppe pflegen.

Abschiedsfest - Der wichtige Schritt des Übergangs in den Kindergarten wird mit einem kleinen Fest und verschiedenen Übergangssymbolen erleichtert.

5) Die Kinderkrippenspiele

Die Spielideen umfassen die für Kleinkinder wichtigen Bereiche:

  • Bewegung (Fein- und Grobmotorik)
  • Sinnliche Wahrnehmung (sehen, hören, riechen/schmecken, tasten, Körperwahrnehmung, …)
  • Kreative Materialerfahrung (Spiele mit Farben, Modelliermasse, Bauen/Werkeln …)
  • Sprache (Reime/Fingerspiele, Kniereiter, Bewegungslieder, erste Bücher, Rollenspiele,…)

Auf Grund der Füllen an Spielen verweist das „Pflegenest Märkle“ auf die Publikationen von Brigitte Wilmes-Mielenhausen „Das Krippenkinder Spielebuch“ erscheinen im Ökotopia Verlag sowie den Publikation „Wahrnehmungsförderung für Kleinkinder“ und „Kleinkinder in ihrer Kreativität fördern“ erschienen im HERDER Verlag.

6) Eingewöhnung / die Ablösung

Der Besuch eines Pflegenestes ist für viele Kinder oftmals die erste Trennung von den Eltern. Dieser Übergang aus der Familie in eine solche Gruppe stellt für ein Kind eine große Herausforderung dar, da es eine Beziehung zu den anderen Kindern und der Tagesmutter aufbaut, eine neue Umgebung kennen lernt und sich an diese auch anpassen muss. Ebenso wird es mit einem veränderten Tagesablauf und dem Kontakt zu anderen Kindern konfrontiert. Dieser Prozess dauert 2 bis 3 Wochen oder auch etwas länger.

Das Ziel ist es, den Kindern durch eine behutsame Eingewöhnungszeit dieses Loslassen von den Eltern zu erleichtern und das Einleben in der Gruppe in aller Ruhe zu ermöglichen. Das geschieht durch den Aufbau einer vertrauensvollen und sicheren Bindung zwischen Kind und Tagesmutter, die Voraussetzung für jegliches Neugier-und Forscherverhalten eines Kleinkindes. Durch das Erleben der verlässlichen Rückkehr der Eltern kann das Kind lernen, sich auf die Bindung zu verlassen.

7) Qualitätssicherung Pflegenest

Die Stärken und Erfolge jedes Kindes werden festgestellt. Der individuelle Fortschritt wird überwacht und den Eltern und Familien in geeigneter Weise mitgeteilt. Kleine Kinder lernen die Fertigkeiten der Selbsteinschätzung, und ihr Lernen wird evaluiert, nicht nur in Bezug auf ihr Wissen, sondern auch auf ihre Lernprozesse und ihre Lernfähigkeit.

  • die Projektbegleitung findet in Form von Supervision und Auswertungsgesprächen statt
  • Teilnahme an Fortbildungen mindestens einmal jährlich
  • Einbeziehung der Interessen der Eltern, Elternbefragung
  • Kinderbefragung

 

Reutlingen, den 02. August 2010

 

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Karin Maciejewski-Loh - Märkleweg 15 - 72766 Reutlingen - Telefon 0178-5515111