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Montag, 24. Januar 2011

Betreuung - Erstes Reutlinger »Pflegenest« startet in Sondelfingen als neuer Baustein in der örtlichen Kindertagespflege

Fünf Küken in einem Nest

Von Elke Schäle-Schmitt

REUTLINGEN-SONDELFINGEN. »Ich bin der Onkel mit dem Geschenk«, stellte sich Bürgermeister Robert Hahn der kleinen Julie-Marie vor, als er im Sondelfinger Märkleweg das erste Pflegenest der Stadt Reutlingen besuchte. Klar, dass Hahns Mitbringsel, ein Riesen-Bauernhofbilderbuch samt Holztraktor, bei Julie-Marie und ihrem Bruder Vincenz prima ankam, obwohl im »Pflegenest Märkle« auch vor dem Bürgermeisterbesuch augenscheinlich kein Mangel an gutem Spielzeug herrschte.

Das Bilderbuch von »Onkel« Robert Hahn (rechts) wird von Julie-Marie und Vincenz gleich aufmerksam »gelesen«. Tagesmutter Karin Loh liest vergnügt mit. FOTO: Elke Schäle-Schmitt

Pflegenest - so nennt sich der jüngste Baustein der Kindertagespflege in Reutlingen. Seit 2007 haben Stadtverwaltung und Tagesmütter-Verein an dem Konzept getüftelt. Jetzt ging die erste von vorerst sechs geplanten Kleinkindergruppen an den Start; eben die von Karin Maciejewski-Loh im Sondelfinger Märkleweg. Die nächste wird in Oferdingen folgen, danach eine in der Kernstadt.

Erfahrene Kräfte

Wie Karin Loh stammen auch die Betreuerinnen der beiden anderen Gruppen aus dem 300-köpfigen »Bestand« des Tagesmütter-Vereins, erklärt dessen Geschäftsführerin Anne Mack, die froh ist, auf erfahrene Kräfte zurückgreifen zu können. Denn so ein neues Projekt entwickelt sich noch, muss sich einspielen und bewähren. Doch was ist überhaupt neu an den Pflegenestern? Worin unterscheiden sie sich von einer herkömmlichen Tagespflegestelle?

Vor allem in der Gruppengröße, im Alter der Kinder und im Umfang der Betreuungszeiten, erläutert Sozialbürgermeister Hahn. Fünf Kleinkinder im Alter von zehn Monaten bis drei Jahren werden in einem Pflegenest betreut, insgesamt 165 Stunden pro Woche. Das ergibt zwei Acht- und zwei Sechsstundenplätze sowie einen Fünf-Stunden-Platz.

Speziell für Kleinkinder

Die Pflegenestmütter sind speziell für die Betreuung von Kleinkindern qualifiziert, die Auflagen des Tagesmütter-Vereins noch strenger als bei den normalen Tagespflegestellen; für die pädagogische Arbeit gelten die gleichen gesetzlichen Vorgaben wie für Betreuungseinrichtungen. Jede Tagesmutter muss ihr eigenes Konzept vorlegen - fünf eng bedruckte Seiten umfasst das von Karin Loh für ihr Pflegenest Märkle.

Ganzheitliches, lebensnahes, forschendes Lernen wird da als Schwerpunkt genannt, »so oft wie möglich an der frischen Luft«. Dass Lohs Haus einen dafür geeigneten Außenbereich hat, wurde vom Tagesmütter-Verein ebenso überprüft wie die Anzahl der Schlafgelegenheiten im Ruheraum und unzählige andere Punkte.

»So ein Pflegenest macht man nicht nebenbei«, sagt Anne Mack. »Die Frauen, die sich dafür entscheiden, schaffen sich auf Jahre hinaus eine berufliche Selbständigkeit.« Weil der räumliche und zeitliche Aufwand erhöht ist, schießt die Stadt zur normalen Vergütung des Landkreises - 3,90 Euro brutto pro Kind und Stunde - monatlich 500 Euro für Miete und weitere 200 Euro für Sozialversicherungsbeiträge zu. Für die Eltern hingegen macht es finanziell keinen Unterschied, wo sie ihr Kind betreuen lassen. Ihr Beitrag richtet sich immer nach der Kostenbeitragstabelle des Kreisjugendamts, die nach Einkommen gestaffelt ist.

Im Übergang

Wie im Kindergarten werden auch im Pflegenest nicht alle Kinder gleichzeitig aufgenommen. Das Pflegenest Märkle ist derzeit im Übergang. Julie-Marie und Vincenz sind gar keine »richtigen« Nestkinder. Die beiden Geschwister kommen aus Eningen, Reutlinger Pflegenester nehmen jedoch nur Reutlinger Kinder auf. Außerdem ist Julie-Marie bereits zu alt fürs Nest.

Als sie und ihr Bruder zu Karin Loh kamen, war die gelernte Einzelhandelskauffrau, die selbst einen erwachsenen Sohn und zwei kleine Enkelkinder hat, noch »normale« Tagesmutter. Jetzt, wo ein Pflegenest daraus geworden ist, dürfen die beiden Eninger Kinder natürlich erst mal bleiben. Karin Lohs erste echte Nestküken, die Sondelfinger Brüder Jan und Dan - zweieinhalb Jahre alt der eine, vierzehn Monate der andere -, sind derzeit in der Eingewöhnungsphase. Die Mutter arbeitet Schicht, weshalb Jan und Dan künftig immer eine Woche lang morgens um sechs Uhr zu Karin Loh kommen und in der anderen Woche bis abends um halb neun bleiben werden. Das deckt keine andere Einrichtung ab.

Im Februar wird dann ein drittes Kind in die Gruppe eingewöhnt, im März das vierte. Der fünfte Platz ist derzeit noch frei. Wer ihn haben möchte, muss, trotz aller Flexibilität, ins Konzept passen: In einem Pflegenest werden gleichzeitig nie mehr als drei Kinder unter zwei Jahren betreut. (GEA)

 

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Erstes Reutlinger Pflegenest am Start

Seit 2007 haben Stadtverwaltung und Tagesmütter-Verein an dem Konzept getüftelt.

28.01.2011

Pflegenest, so nennt sich der jüngste Baustein der Kindertagespflege in Reutlingen. Seit Jetzt ging die erste von vorerst sechs geplanten Kleinkindergruppe an den Start. Bürgermeister Robert Hahn besuchte das Nest „Märkle“ von Karin Maciejewski-Loh. Das große Bilderbuch mit den vielen bunten Bildern wurde gleich von Julie-Marie und ihrem Bruder Vincenz „gelesen“.

Frau Anne Mack Geschäftsführerin des Tagesmüttervereins und Herr Bürgermeister Robert Hahn. FOTO: Elke Schäle-Schmitt

Im Sommer des vergangenen Jahres rührten Stadtverwaltung und Tagesmütterverein  erstmals die Werbetrommel. Im Pflegenest werden bis zu fünf Kinder im Alter von zehn Monaten bis zu drei Jahren betreut, insgesamt 165 Stunden pro Woche. Die Pflegenestmütter sind speziell für die Betreuung von Kleinkindern qualifiziert.  Jede Tagesmutter muss ihre eigene Konzeption vorlegen – fünf eng bedruckte Seiten umfasst diese im Pflegenest Märkle. Ganzheitliches, lebensnahes, forschendes Lernen wird als Schwerpunkt genannt.

Wie im Kindergarten werden nicht alle Kinder gleichzeitig aufgenommen. Julie-Marie und Vincenz sind keine richtigen Pflegenestkinder, sie stammen noch aus der „normalen“ Tagesmutterzeit von Karin Karin Maciejewski-Loh. Jetzt wo ein Pflegenest daraus geworden ist, dürfen die beiden Eninger Kinder natürlich da bleiben. Die eigentlichen „Nestkinder“, die beiden Sondelfinger Brüder Jan und Dan sind gerade in der Eingewöhnungsphase. Im Februar kommt das dritte Kind dazu und im März das vierte. Ein Platz ist dann noch frei. Das folgt streng der Aufnahmeplanung, so die Geschäftsführerin des Tagesmüttervereins. Die Tagesmutter macht dies nicht mal so nebenbei, das ist eine bewusste Entscheidung.

Die Stadt unterstützt finanziell die Pflegenester.  Beigesteuert werden aus städtischen Finanzmitteln monatlich 500 Euro zu Miete sowie weitere 200 Euro für die Abdeckung des Eigenanteils an der gesetzlichen Sozialversicherung für die Tagespflegeperson. Außerdem erhält die Tagesmutter  für die Betreuung rund 3,90 Euro pro Kind und Stunde über den Landkreis Reutlingen, erläuterte Bürgermeister Robert Hahn.

Robert Hahn (rechts) mit Julie-Marie und Vincenz sowie Tagesmutter Karin Loh  FOTO: Elke Schäle-Schmitt

SWR4-Baden Württemberg

Radio Mitschnitt

 

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Karin Maciejewski-Loh - Märkleweg 15 - 72766 Reutlingen - Telefon 0178-5515111